Johann Kornelius Driediger

ist am 02.01.2021 im Alter von 91 Jahren und 12 Tagen verstorben.

Geboren: 21.12.1929
Geburtsort: Kanzerovka – Gebiet Orenburg
Letzter Wohnort: Espelkamp

Denn wir wissen: wenn unser Irdisches Haus, diese Hütte, abgebrochen wird, so haben wir einen Bau, von Gott erbaut ein Haus nicht mit Händen gemacht, das ewig ist im Himmel.                                                                                                                Denn darum seufzen wir auch und sehnen uns danach, das wir mit unserer Behausung, die vom Himmel her ist, überkleidet werden. 2 Kor. 5, 1-2

Johann Driediger wurde am 21.12.1929 in Kanzerowka Gebiet Orenburg als 10 Kind in der Familie von Kornelius und Anna Driediger geboren. Er hatte gläubige Eltern die ihn gottesfürchtig  erzogen.

Mit sieben Jahren kam er in die Schule, die er aber aufgrund des 2. Weltkrieges nur vier Jahre lang  besuchen konnte. In dieser Zeit aus den Dörfern die meisten Arbeitsfehigen Menschen in die Zwangsarbeitslager eingezogen und die schwere Arbeit in der Kolchosen mussten die älteren Frauen und die Kinder verrichten. So kam , das Johann schon in seiner Kindheit und auch in die Jugendzeit hindurch Arbeiten musste.

Das geistliche Leben in dieser Zeit war öde. Die Gottesdienste dürften lange nicht stattfinden und viele Prediger waren verhaftet. Einige alte Schwestern kamen heimlich zusamen und haben Geistliche Lieder gesungen und gebetet.In dieser Zeit Heiratete Johann Helena Esau, ebenfals aus Kanzerowka, und trat mit ihr am 27 Januar in den Bund der Ehe. Er Arbeitete in der Kolchos, und weil er zu den stärkeren gehörte, hat er oft schweren Lasten tragen müssen.                                                                                                                                In den Jahren 1954 und 1955 fand  eine große geistliche Erweckung statt. Auch Johann konnte sich am zweite Ostertag des Jahres bekehren. Er fand Frieden und wurde froh im Herrn. Am 12 Juni desselben Jahres wurde Johann und seine Frau Helena  auf den Glauben getauft und in die Brüdergemeinde in Kanzerowka aufgenommen.

Im Mai 1960 wechselte die Familie den Wohnort und zog mit ihren Kindern, drei Söhne und zwei Töchter, nach Kirgisien in Mittelasien um, wo er in der Landwirtschaft und auch als LKW Kraftfahre arbeitete. Hier wohnten sie im Dorf Grünfeld und gehörten als mitglieder zur Brüdergemeinde. Die Familie wuchs in dieser Zeit denn der Herr schenkte ihnen noch zwei Söhne. Als der jüngste Sohn ein Jahr alt war wurde bei seiner Frau Helena ein Krebstumor festgestellt. Sehr ernst wurde zu Gott um das Leben der Ehefrau und Mutter von 7 Kindern gefleht, und der Herr erhörte die Gebete, denn nach einer Operation in der Krebsklinik wurde sie wieder gesund.

Ein weiterer Umzug im September 1970 führte die Familie Driediger nach Estland. Dort schlossen sie sich der Gemeinde in Kivioli an. Johann bekam Arbeit als Kesselheizer für die Fernwärme Versorgung.

Im Jahre 1976 durfte Johann mit seiner Familie nach Deutschland übersiedlen und fand eine neue Heimat in Espelkamp wo er in die Mennoniten-Brüdergemeinde aufgenommen wurde. 1981 rief Gott ihn in den Dienst als Diakon und so wurde er gemeinsam mit einigen Brüdern eingesegnet. Auf diese weise dufte er dem Herrn und der Gemeinde, in der er Glücklich und gesegnet war,  mehrer Jahrzehnte dienen. Er hatte hier sein geistliches Zuhause.

Johann durfte sich viele Jahre lang einer guten Gesundheit erfreuen, im Gegensatz zu seiner Ehefrau, die oft unter starken Kopfschmerzen litt. Es war eine Last, die er mitgetragen hat. Die Kraft dazu hat der Herr geschenkt. Besonders in den Jahren 2004 und 2007 war seine Helena so schwer krank das die Ärzte das schlimme befürchteten und keine Hoffnung hatten. Es erschien wie ein Wunder, das sie sich wieder erholen konnte. Johann brachte in vielen Gebeten seine Dankbarkeit dafür dem Herr gegenüber zum Ausdruck.

Als eine unfergesliche, schöne Erinnerung blieb ihm sein 80 Geburtstag, an dem zu Gottes Ehre ein Dank-Gottesdienst im Kreise der Kinder, Verwandte, Freunde und Brüdern der Gemeinde gefeiert wurde. Es war ein Eben Ezer: Bis hierher hat der Herr geholfen.

2010 verstarb sein Sohn Kornelius nach schwerer Krankheit. Doch trotz der Trauer über die Trennung durfte die Familie getrost sein,, denn sie wussten, er war heimgegangen.

Im Jahre 2017 kam Johann wegen rheumatischer Schmerzen ins Krankenhaus und hat sich von diesem Leiden auch nich völlig erholt.                                                                                     Bis zum August 2018 durfte Johann noch seine Ehefrau an seiner seite Seite haben. Nach ihrem Heimgang, war ihm deutlich anzumerken das ihn immer weniger irdisches erfreuen konnte. Sein Blick richtete sich mehr und mehr nach oben auf das Ziel hin, Während seine Korperliche Kraft merklich nachließ. Er benötigte vermehrt Hilfe und Unterstüzung, doch er konnte Zuhause in seinem gewohnten Umfeld bleiben und von den Angehörigen bedient und gepflegt werden. Aufgrund seiner Körperlichen Verfassung wurde er ab Ende 2019 mit dem Abendmahl  zu Hause besuch.                                                                                  Eine traurige Nachricht erreichte ihn am 15.03.2020 als sein Urenkelkind Timon Wiens in Canada tötlich verunglückte. Trotz aller Ungewisheit konnte Johann darauf Vertrauen das Gott keine Fehler macht, und auch diesen schweren Vorfall als vom Herren annehmen.

Am 21 Dezember 2020, 12 Tage vor seinem Tod, durfte Johann noch seinen 91  Geburtstag erleben. Obwohl es ihm an diesem Abend schon sehr schwer fiel sich verständlich zu äußern, kamm plötzlich, für alle unerwartet, laut und deutlich die erste Worte eines Liedes über seine Lippen: „Gott ist mein Hort er birgt mich gut, ein starker Fels im wilden Sturm“. Dieses Lied war ohne sein Wissen für ihn vorbereitet worden und durfte ihm  nun noch ein letztes mal als Ermutigung in der kleinen Runde der anwesenden Ceburtstagsgäste gesungen werden.

In den darauf folgenden Tagen verschlechterte sich sein Gesundheiszustand stark. Er konnte sein Bett nicht mehr verlassen,  kaum etwas klares äusern, aber auf die Frage ob für seinen Heimgang gebetet werden sollte, antwortete er mehrmals mit einem deutlichen Ja.

Am 02.01.2021 um 9 Uhr 20 kurz nach der morgentlichen Pflege erfüllte der Herr seine Bitte und er durfte in Anwesenheit seines ältesten Sohnes ruhig Heim gehen.  Johann hat nach einem Alter von 91 Jahren und 12 Tagen sein Ziel erreicht. Der Herr hat ihn von allem erlöst, ihn zu sich gerufen in die ewige himmlische Heimat.

Johann Driediger hinterlässt sechs Kinder, vier Schwiegerkinder, 20 Enkelkinder, 16 angeheiratete Enkelkinder, 51 Urenkelkinder und 1 angeheiratetes Urenkelkind.

Espelkamp den 11.01.2021