Natalia Heinrich Klipenstein geb. Derksen
ist am 26.12.2018 im Alter von 50 Jahren, 6 Monaten und 20 Tagen verstorben.
Geboren: 06.06.1968
Geburtsort: Kanzerovka – Gebiet Orenburg
Letzter Wohnort: Hüllhorst
Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.
Offb. 21, 4
Lebenslauf von Natalia Klippenstein
Natalia Klippenstein geboren am 06.06.1968 in Kanzerowka Orenburger Gebiet letzter Wohnort Hüllhorst ist im Alter von 50 Jahren, 6 Monaten und 20 Tagen verstorben.
In einem kleinen Dorf namens Kanzerowka, Orenburger Gebiet wurde am 06.06.1968 ein kleines Mädchen namens Natalia geboren. Sie war das zweite Kind der Familie Heinrich und Julia Derksen. Natalia kam mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt und war ein Schreikind.
Die Mutter trug das schreiende Kind in eine Decke gewickelt durch die dunklen langen schlaflosen Nächte durchs Dorf in Hoffnung, das Kind zu beruhigen und in Schlaf zu bringen.
Je unruhiger sie als Kleinkind war, desto ruhiger und zurückhaltender war sie als Kind, Jugendliche bis zu ihrem Lebensende.
1973 wurde Natalia mit 5 Jahren in Kanzerowka in die Null Klasse eingeschult. Da sie zweitsprachig aufwuchs, musste sie ihren Mitschülern einiges aus dem russischen ins plattdeutsche übersetzen.
Mit ihrer ruhigen aber sehr humorvollen Art brachte sie viel Stimmung in die Kreise wo sie sich gerade befand.
Natalia beendete erfolgreich 10 Klassen und begann eine Ausbildung, in 160 Kilometer entfernten Orenburg als Bibliothekarin.
Da sie aber ein sehr Familien- und Heim bezogener Mensch war, fiel ihr die Entfernung von den Familienmitgliedern sehr schwer und sie nahm immer wieder die langen Fahrten, um bei der Familie zu sein, in Kauf. Doch letztendlich war die Sehnsucht nach der Familie zu groß und ihr gesundheitlicher Zustand instabil, so dass sie das letzte Ausbildungsjahr als Fernstudium erfolgreich absolvierte.
Als ausgebildete Bibliothekarin arbeitete sie in der Dorfbibliothek.
Aus der Ehe mit Egor Klippenstein, den sie 1988 heiratete, stammt eine Tochter Olesja. Auch hier legte sie großen Wert auf ein gemütliches Heim. Natalia war sehr gastfreundlich, eine gute Gesprächspartnern, eine liebevolle Frau und Mutter. Genauso wie eine liebevolle Tante für Nichten und Neffen, bei den sie einen großen Einsatz meisterte und zur Erziehung beigetragen hat. Einen besonders engen Kontakt pflegte sie zu ihren Geschwistern.
Eine ganz besondere Freundschaft zwischen Natalia und ihrer Cousine Olga ist zu betonen. Dies war mehr als Freundschaft, da die beiden seit frühester Kindheit jede Lebenssituation gemeinsam bewältigten, sich gegenseitig unterstützten und immer für einander da waren.
Natalia sorgte seit früher Kindheit für Frieden, Ordnung und Gemütlichkeit, was sich durch ihr ganzes Leben als roter Faden zog.
1991 kam Natalia mit ihrer kleinen Familie nach Deutschland.
Schon in der Zeit der Ankunft in Deutschland, merkten die Familienmitglieder, dass es Natalia gesundheitlich nicht besonders gut ging. Ihr Herz bereitete ihr immer wieder Probleme und so wurde sie am 17.03.1992 im Herzzentrum Bad Oyenhausen am Herzen erfolgreich operiert.
Natalia erholte sich von der Operation und begann einen beruflichen Neuanfang. Während sie auf den Ausbildungsplatz als Erzieherin wartete nahm sie einem Job als Raumpflegerin in der Grundschule Gehlenbeck an.
Vom 08.08.1996 bis 1999 ließ Natalia sich zur staatlich anerkannten Erzieherin ausbilden.
Im Februar 2000 begann sie ihre berufliche Karriere als Erzieherin im internationalen Hort Bünde.
Seit 2010 bis zum 22.12.2018 arbeitete sie im Kinderhaus Steinwiese in Stift Quernheim.
Ihre Arbeit in dem Kinderhaus war geprägt von viel liebevoller Zuneigung zu den Kindern.
Auch hier gelang ihr das Schaffen einer gemütlich- häuslichen Atmosphäre, wobei die Kinder sich sehr wohl fühlten. Sie war immer mitten unter den Kinder, hatte ein offenes Ohr für sie, nahm ihre Sorgen ernst und half ihnen bei Bewältigung von Problemen und ging auf ihre Bedürfnisse ein.
Genauso ließ sie die Kinder an ihren Privatleben teilnehmen, indem sie die Kinder mit nach Hause nahm, die Kinder auch mit in die Freizeit nahm.
Im August dieses Jahres begleitete sie mit einem Kollegen den Urlaub der Kinder an der Nordsee. Sie berichtete von einer wunderschönen Zeit, die sie da mit dem Kollegen und ihren Schützlingen verbringen durfte.
Sie war eine geschätzte Kollegin.
Am 27.05.2012 ließ Natalia sich in der Mennonitengemeinde Bünde taufen, wo sie immer gerne hingefahren ist. Mit ihrer liebevollen Art schätzte sie jedes einzelne Mitglied der Gemeinde und sprach immer sehr positiv über die Kirche.
Ihr Taufspruch lautete: „ so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ .
Natalia freute sich sehr auf Weihnachten und hat der Familie einen sehr gemütlichen Heiligabend mit Festessen, Geschenken und guter Stimmung vorbereitet. Alle Familienmitglieder waren da und sie bewirtete sie liebevoll. Kurz vor der Bescherung ging es Natalia plötzlich sehr schlecht, beklagte sich aber nicht und machte tapfer mit. So ging es ihr auch am ersten Weihnachtstag nicht gut, sie hatte lauter Schmerzen kaum geschlafen und schien sehr erschöpft zu sein. Als sie dann am zweiten Weihnachtstag zur Kirche fuhr, weil sie es den Kindern von der Arbeit versprochen hatte, war sie schon sehr angeschlagen. Der Ehemann brachte sie noch vor Beginn des Gottesdienstes in die Notaufnahme Bünde, wo festgestellt wurde, dass sich im Herzbeutel Flüssigkeit angesammelt hatte.
So wurde sie mit dem Krankentransport ins Herzzentrum Bad Oyenhausen eingeliefert um dort operiert zu werden. Nach einer sechsstündigen Operation wurden die Angehörigen informiert, dass Natalia es nicht geschafft hat.
Sie erreichte ein Alter von 50 Jahren, 6 Monaten und 20 Tagen.
So hat der Herr die Ehefrau und Mutter zu sich genommen. Sie hinterlässt den Ehemann und Tochter.
Ich möchte hiermit mein herzliches Beileid ausdrücken.