Heinrich Heinrich Esau

ist am 12.09.2021 im Alter von 95 Jahren, 10 Monaten und 19 Tagen verstorben.

Geboren: 25.10.1925
Geburtsort: Kanzerovka – Gebiet Orenburg
Letzter Wohnort: Höxter

Ich möchte hiermit mein herzliches Beileid ausdrücken.

Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; und Gott wird mit euch sein und wird euch wiederbringen in das Land euer Väter.          1 Mose 48, 21

Lebenslauf von Heinrich Esau

Heinrich Esau, unser Papa, Opa und Uropa, ist am 25.10.1925 in Orenburg Nr. 3 Kanzerowka in der Bauern-Familie von Heinrich und Anna Esau geb. Redekop, als drittes Kind  von 8 Kinder in der Familie Esau geboren. Sie haben zu der Zeit zwei Pferde, zwei Kühe, viel Land, Geräte, Sämaschienen, Pflug und Wagen. 1930, als er 5 Jahre alt ist, wird ihnen durch die Kollektivierung alles enteignet. In dieser Zeit ist die Armut sehr groß. Die Kollektivierung soll das Leben verbessern, aber die Realität ist davon weit entfernt. Stattdessen bricht eine vorher nie dagewesene Ausbeutung herein und der Versuch der Vernichtung des Christentums durch die Kommunisten beginnt.

1933-1936 besucht er die Dorfschule. Er ist aktiv, wissbegierig und sehr aufgeweckter Junge.

1937-1939 besucht er in Djejewka die Mittelschule. Ab der 6 Klasse wird die russische Sprache eingeführt. Die Umstellung wird eine große Herausforderung.

1936 brechen Masern, Scharlach und Lungenentzüdungen aus. Viele Kinder sterben, unter anderem verliert er auch seine kleine 8-monatige Schwester. In den schweren Lebenssituationen finden seine Eltern Trost bei Gott. Das hat Heinrich geprägt, so sehr, das er selber sagt, in seinem Leben nie Momente des Zweifelns an Gott und Jesus Christus gehabt zu haben.

1940 besucht er mit zwei Jungen aus dem Dorf Chortiza im Raionzenter Alexandrowka die 8 Klasse. Das Russiche Dorf liegt 30 km entfernt. Die zwei Jungen aus Chortiza hören jedoch bald auf mit der Schule und so bleibt Heinrich allein unter den Russen. Die Senhsuch nach Hause ist größer, als die Angst unterwegs  zu erfrieren. Deshalb nimmt er die 30 km Fußweg in Angriff.

Während Heinrich die 10. Klasse besucht, wird er am 5 November mit 17 Jahren in die Arbeitsarmee eingezogen. Es geht in den Wald, um Bäume zu fällen und die Stämme aus dem Wald zu schleppen. Die Arbeit ist so schwer, dass sie keine Hofnung sehen, dieses zu überleben.

Zu dritt, mit seinem Bruder David und mit Jakob Rempel, versuchen sie zu fliehen. Aber sie kommen nicht weit und werden verhaftet. ,,Jetzt ist ist alles aus“ denken sie, doch das Gefängnis ist ihre Rettung. Sonst wären sie verhungert. Hier findet Heinrich auch ewige Rettung. Er trifft eine Entscheidung für Jesus Christus.

Nach einer gesundheitlichen Untersuchung wird er am 22. April 1944 entlassen. Auf wunderbarer Weise kommt er nach Hause. Er brauch zwei Jahre, um sich ganz zu erholen.

Am 7 Juni 1946 findet er sein Glück. Er heiratet Maria Driediger, die er noch aus der Schule kennt. Gemeinsam meistern sie das Eheleben. In 25 Jahren schenkt Gott ihnen 12 Kinder, die alle am Leben sind.

Während einer Reise lässt Heinrich sich in der Stadt Orsk auf das Bekentnis seines Glaubens an Jesus Christus Taufen. Er erlebt eine klare Berufung vom Herrn und übernimmt mit 29 Jahren den Dienst an der Gemeinde. Im Herbst 1954 bricht in seinem Heimatdorf eine Erweckung aus. Menschen beginnen Gott zu suchen und die Gemeinde wächst dadurch auch der Druck von Seiten der Regierung. Aus diesem Grund zieht die Familie mit ihren damals 7 Kindern, am 23. Mai 1960 nach Kirgisien. Heinrich arbeitet als Tischler und fertigt eigenhändig Fenster und Türen für das eigene Haus und später auch für die Häuser der Kinder. Er hat sehr viel Freude daran.

Sein Glaube und seine Liebe zu Jesus Christus wirkt ansteckend. Durch seine praktische Tätigkeit und durch sein missionarisches Herz, gewinnt er auch hier viele Menschen für Jesus. Bald entsteht auch hier eine Gemeinde. Heinrich und Maria öffnen ihr Haus für die Gottesdienste. es ist immer überfüllt. 8 Jahre lang. Nach 8 Jahren öffnet Gott ihnen die Tür für ein Gemeindehaus.

1988 zieht die Familie Esau nach Deutschland und landet in Höxter. Heinrich hat viel dazu beigetragen dass seine Kinder und Enkelkinder ihr geistliches Zuhause in dem deutschen Baptistenbund finden konnten. Ach hier in Deutschland setzt er seine Zeit, Kraft und seine Gaben ein. Er hilft viele Menschen, um sich in Deutschland integrieren zu können. Mit viel Fleiß und Liebe begleitet er Mensche, die Hilfe brauche.

2002 hat seine Frau Maria eine sehr schwere OP. Seit dieser Zeit pflegt überwiegent er sie 10 Jahren lang. Am 24.März 2012 wird er Witwer, nach 65 Ehejahren. Es wird deutlich, wie sehr er sie vermisst. Er zählt die Tagen, Wochen, Monate und Jahre. Trotzdem verzagt er nicht.

Jede Begegnung mit ihm ist geprägt von einem mutmachenden Wort und positiven Gedanken, die an anderen weiter gibt.  Seine dankbare Haltung, sein Mitgefühl mit anderen, auch sein Humor, führen zur ermutigende Begegnungen mit ihm. Jeder weiß sich von ihm geliebt und wertgeschätz. Ganz besonders die Liebe zu Jesus und seiner Gemeinde ist prägend.

2014 erkrankt Heinrich schwer und es folgen mehrere Operationen. Doch er erholt sich und Gott schenkt ihm noch gute gesunde Jahren.

Am 17.08.2021 stürzt er und bricht sich das rechte Hüftgelenk. Dieses macht ihm zum Pflegefall. Peter und Irina kümmern sich sehr liebevoll und fürsorglich um ihn.

Am 12.09.2021 um 23:50 Uhr gefällt es seinem geliebten Herrn, ihn zu sich zu nehmen.

Heinrich Esau wird  95 Jahre alt. Er hinterlässt 12 Kinder, 12 Schwiegerkinder, 65 Enkelkinder + 42 Angeheiratete und 116 Urenkel= insgesamt hinterlässt Heinrich Esau 247 Personen.

 Die Leidtragende Familie